In Deutschland haben leider nur wenige Menschen von Tapioka gehört, dabei ist es ein wunderbares und natürliches Bindemittel für Suppen und Desserts. In Vietnam ist Tapioka allgegenwärtig und sorgt immer für das gewisse Etwas. Angeboten wird Tapioka als Mehl oder in Perlenform. Die Tapiokaperlen ähneln kleinen Kügelchen und werden aus der pflanzlichen Speisestärke Tapioka gefertigt. In Vietnam finden die Perlen Verwendung in Süßspeisen, besonders süßen Suppen. In Deutschland können Sie die Perlen im festen, getrockneten Zustand erwerben. Sobald Sie die Kügelchen in eine heiße Speise geben, werden diese weich und durchsichtig. Zuvor haben sie aber eine weiße Farbe. Einer der berühmtesten Einsätze für Tapiokaperlen ist der Bubble-Tea, der vor einigen Jahren einen wahren Hype ausgelöst hatte. Die „Bubbles“ waren einfache Tapiokaperlen.
Eine andere Form ist Tapiokamehl. Es wird aus der Wurzelknolle des Manioks gewonnen, welches in Deutschland auf den Namen „Wolfsmilchgewächs“ hört. Die Wurzelknolle ist bekannt dafür, dass diese einen sehr hohen Stärkegehalt aufweist. Dadurch ist Tapiokamehl wie dafür gemacht, verschiedene Flüssigkeiten zu binden. Nach dem Trocknen wird die Wurzel oftmals gemahlen und anschließend das Mehl gewonnen, welches auch manchmal als Tapiokastärke vertrieben wird. Bei der Verwendung müssen Sie wie bei unserer Speisestärke vorgehen. Verrühren Sie das Tapiokamehl also mit etwas Wasser und geben Sie es dann zu deftigen oder süßen Speisen dazu. Sofort bindet das Wurzelmehl die Flüssigkeiten und führt zu einer cremigen und samtigen Konsistenz. Es gibt aber einen großen Unterschied zur Speisestärke, denn mit Tapiokamehl gebundene Speisen werden durchsichtig. Daher wird Tapiokamehl auch bei Glasnudeln verwendet, denn diese sind ebenfalls transparent.
In Vietnam wird Tapioka nicht nur zum Binden von Speisen verwendet, sondern es kann auch als Ersatz für Getreide dienen. Am ehesten ist die Wurzel mit Kartoffeln, Weizen oder Reis zu vergleichen. Sie ist reich an Ballaststoffen und liefert darüber hinaus viel Kalium. Es gibt aber einen großen Unterschied zu den anderen stärkehaltigen Lebensmitteln, denn auf die Hüften schlägt Tapioka nicht. Es ist recht kalorienarm und daher auch gut geeignet, wenn Sie einige Kilogramm verlieren möchten. 100 Gramm getrocknete Flocken oder Perlen bieten etwa 349 Kalorien. Dazu kommen 85 Gramm Kohlenhydrate und nur 0,2 Gramm Fett. Dennoch stehen die Nährstoffe von Tapioka im Vordergrund, weshalb Sie einmal ein Rezept mit der ganzen Tapioka ausprobieren sollten. Sie bemerken schnell, dass die Pflanze leicht verdaulich ist und empfindliche Mägen schont. Aber auch für Menschen, welche kein Gluten vertragen, ist Tapioka die richtige Lösung. Nutzen Sie deshalb diese Pflanzenalternative.