Die Do’s and Dont´s beim vietnamesischen Dinner

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Die Koffer sind gepackt, das Reiseticket liegt bereit und schon bald geht es für Sie nach Vietnam? Sie sind einer der vielen Glücklichen, die Vietnam hautnah erleben dürfen. Die abwechslungsreiche Natur, die spannende Kultur und natürlich auch das Essen, was nicht mit der deutschen Küche zu vergleichen ist. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich auf jeden Fall die vielen unterschiedlichen Restaurants in Vietnam anschauen sollten. Es gibt so viele Leckereien, nicht nur das klassische Pho, die darauf warten genossen zu werden. Doch aufgepasst, denn in Vietnam gibt es gewisse Regeln beim Essen. Damit Sie nach dem Dinner nicht peinlich berührt sind, zeigen wir Ihnen die Do’s and Don’ts im vietnamesischen Restaurant.

Punkt 1: Die Essstäbchen

Vietnam ist ein asiatisches Land, weshalb es ganz klar ist, dass eigentlich nur mit Stäbchen gegessen wird. Auch in den Restaurants werden Sie nicht auf Messer oder Gabel treffen, sondern bloß auf die Stäbchen aus Holz oder Metall. Nun aber aufgepasst, denn nicht nur das Essen mit den Stäbchen ist knifflig, sondern Sie dürfen damit auch einige Kleinigkeiten nicht tun. In erster Linie sollten Sie nicht mit den Essstäbchen auf andere Personen zeigen. Benötigen Sie jene gerade nicht, legen Sie diese immer waagerecht auf den Teller. Ebenfalls verpönt ist, dass Sie die Stäbchen in den Reis stecken. Es kommt sogar einer Missachtung der Ahnen gleich, denn das Hineinstecken in den Reis symbolisiert das Abbrennen von Räucherstäbchen, was zum Ehren der Verstorbenen geschieht. Somit würden Sie die Ahnenkultur Vietnams beleidigen. Unterlassen Sie auch das wilde Herumfuchteln mit den Stäbchen.

Punkt 2: Garküchen

Schlendern Sie durch Vietnam, werden Sie jene an jeder Straßenecke bemerken: Garküchen. Sie sind Tradition in Vietnam und gerade bei den Einheimischen sehr beliebt. Schnell kommt Ihnen aber ein Gedanke in den Kopf: Ist das wirklich alles sauber und gesundheitlich unbedenklich? Das ist nicht immer der Fall, weshalb Sie vor den Genuss auf diverse Feinheiten achten müssen. Wichtig ist, dass die Zutaten immer frisch sind. In der Regel werden die Zutaten ungekühlt gelagert, aus welchem Grund sie frisch am Morgen gekauft werden. Sobald die Lebensmittel aufgebraucht sind, schließt auch die Garküche. Ebenfalls hilfreich ist der Gesamteindruck der Garküche und des Kochs. Zum Beispiel zeigt sich positiv, wenn der Koch Handschuhe trägt. Außerdem können Sie sich an den Gästen orientieren. Hat eine Garküche besonders viele Gäste, können Sie sich eigentlich sicher sein, dass es hier lecker und hygienisch zugeht.

Punkt 3: Pho

Das Nationalgericht in Vietnam ist Pho, eine Nudelsuppe, die köstlich schmeckt und in beinah allen Restaurants auf der Karte steht. Nun fragen Sie sich bestimmt, wie Sie die Nudeln möglichst elegant um die Stäbchen wickeln und anschließend genießen. Wie Sie es machen, bleibt eigentlich Ihnen überlassen. Sie können die Nudeln auf einen Löffel legen und danach essen oder Sie nehmen nur einen Löffel. Haben Sie es eilig, können Sie die Nudeln auch schlürfend in den Mund ziehen. Alles ist erlaubt, doch eine Kleinigkeit auf keinen Fall: das Abbeißen der Nudeln. In Vietnam gilt das als böses Omen und steht für ein kurzes Leben. Übertreiben Sie es deshalb nicht mit den Portionen.

Punkt 4: Exotische Speisen

Bei einem genauen Blick auf die Speisekarte bemerken Sie auch einige exotische Köstlichkeiten, die sicherlich nicht jedermanns Sache sind. Auch Schlangen sowie Hunde zählen dazu. Beide Tierarten werden speziell für den Verzehr gezüchtet. Leider ist das aber nicht immer der Fall. Viele Hunde werden in winzigen Käfigen gehalten und haben kein gutes Leben, weshalb Sie vom Fleisch Abstand nehmen sollten. Haben Sie aber auch keine Panik, dass Sie Hühnchen bestellen und am Ende Hund essen. In Vietnam gilt Hundefleisch als Delikatesse und kostet dementsprechend deutlich mehr als Huhn. Außerdem gibt es spezielle Restaurants, die sich komplett auf diese Art von Speisen konzentrieren. Traditionell wird Hundefleisch nur in der zweiten Monatshälfte gegessen, ansonsten soll es Unglück bringen.

Punkt 5: Die Bestellung

Sie machen es sich in einem Restaurant gemütlich und nun kommt es zur Bestellung. Mit „Em oi!“ sollten Sie die Bedienung zu sich rufen. Auf Deutsch heißt das so viel wie „Hey, jüngerer Bruder/jüngere Schwester“. Verwirren Sie die Bedienung nicht damit, dass jede Person für sich bestellt. In Vietnam ist es üblich, dass nur einer für den gesamten Tisch bestellt. Eine Ausnahme sind Personen mit Allergien oder ähnlichem. Die Getränke werden hingegen von jedem selbst geordert. Typisch ist, dass viele Gerichte bestellt werden, die nun in der Mitte des Tisches einen Platz finden. Ebenfalls normal ist, dass etliche Restaurantbesitzer sich mit dem Servieren vom Reis viel Zeit lassen. Warum? Ganz einfach, denn der Besitzer möchte nicht, dass Sie sich Ihren Bauch mit Reis füllen, sondern Sie sollen am besten noch einige weitere Gerichte bestellen. In vielen Restaurants ist es sogar gebräuchlich, dass Sie mehrfach nach dem fehlenden Reis fragen müssen.

Ein weiteres Problem bei der Bestellung kann die Kommunikation sein. Gerade, wenn Sie sich für kleine Restaurants entscheiden oder auch abseits der bekannten Touristenstädte reisen, sind die Englischkenntnisse der Einheimischen nicht sonderlich gut. Daher empfehlen wir, dass Sie die Bestellung am Ende noch einmal wiederholen, damit auch alles klar ist. Sollte die Bedienung hingegen „Nein“ antworten, ist das ein Anzeichen dafür, dass Sie etwas Falsches bestellt haben, was momentan nicht verfügbar ist. Zum Beispiel ein Frühstück zum Abendessen. Natürlich kann es passieren, dass Sie nicht immer das bekommen, was Sie eigentlich bestellt haben. Kommt der Bedienung nun nur ein „finished“ über die Lippen, gehen Sie davon aus, dass die Person nicht gut Englisch spricht und sich nicht die Blöße geben wollte.

Punkt 6: Das Tischverhalten

Sobald alles serviert ist, kann losgelegt werden. Nehmen Sie sich einfach das, was Sie mögen. Doch auf keinen Fall direkt von der Platte in den Mund. Sie laden die Gerichte immer auf Ihren Teller zwischen. Wichtig: Überladen Sie Ihren Teller nicht, denn gegenüber den anderen Gästen wäre das sehr unhöflich. Allgemein sollten Sie nicht alles in sich hineinstopfen, sondern lassen Sie sich beim Essen Zeit. Genießen Sie die verschiedenen Aromen und Geschmäcker, denn das macht die vietnamesische Küche aus. Bei etwas glitschigen Lebensmitteln ist es vollkommen in Ordnung, wenn Sie die Schüssel zu Ihrem Mund führen und somit den Weg etwas verkürzen.

Punkt 7: Die Rechnung

Haben Sie die Bestellung aufgegeben, verlangen Sie auch die Rechnung. Zahlen Sie nicht sofort, sondern kontrollieren Sie jene vorab. Es kann durchaus vorkommen, dass sich Fehler einschleichen. Zum Beispiel werden einige Gerichte doppelt berechnen oder Sie bemerken Speisen auf der Rechnung, die Sie eigentlich nicht bestellt haben. Gehen Sie deshalb alles Punkt für Punkt ab. Aufgepasst: Solche Fehler müssen nicht immer Absicht sein, sondern oftmals ist das Personal einfach überfordert oder nicht gut geschult. Gerade deshalb ist eine gründliche Kontrolle ein Muss. Haben Sie alle Probleme geklärt, übernimmt die Rechnung wieder nur eine Person. In Vietnam wird es gern gesehen, wenn Ausländer oder auch vermögendere Gäste die Rechnung bezahlen. Möchte keiner die gesamte Rechnung zahlen, wird der Betrag durch die Anzahl der Gäste geteilt. Jeder zahlt also den gleichen Anteil, unwichtig, wie viel Sie gegessen haben.

Punkt 8: Das Trinkgeld

Im Ausland ist Trinkgeld ein leidiges Thema. Sie wissen nicht, ob Sie Trinkgeld geben sollen und wie viel. In Vietnam müssen Sie sich darüber keine Gedanken machen, denn grundsätzlich wird kein Trinkgeld gegeben. Warum? In den meisten Fällen behält der Restaurantbesitzer einfach das Trinkgeld und verteilt es nicht. Waren Sie aber besonders zufrieden mit der Bedienung, können Sie fünf bis zehn Prozent an Trinkgeld überreichen. Geben Sie das Geld direkt in die Hand der Bedienung.

Punkt 9: Alkohol

Vietnam liebt Alkohol und leicht enden solche kleinen Trinkereien in ganzen Saufgelagen. Nehmen Sie daran nicht teil, werden Sie schnell ausgegrenzt. Das bedeutet nun aber nicht, dass Sie zur Flasche greifen müssen. Sie können einige kleine Ausreden erfinden, dass Sie zum Beispiel unter einer Alkohol-Krankheit leiden oder sogar entlassen werden, falls Ihr Chef erfahren würde, dass Sie trinken. Nun sehen die Vietnamesen es nicht mehr so eng, wenn Sie selbst nichts trinken. Ein wenig anders sieht es bei offiziellen Anlässen aus, wie zum Beispiel einer Hochzeit. Nun ist es üblich, dass jeder mit dem Tischältesten oder der höchstrangigen Person anstößt. Sollten Sie das sein, achten Sie darauf, dass Sie nicht mit jeder Person einzeln anstoßen. Besser ist, wenn Sie einmal mit dem ganzen Tisch anstoßen. Der Grund ist denkbar einfach, denn Alkohol wird in der Regel auf ex getrunken. Damen haben es nun ein wenig leichter, denn diese dürfen früher „Stopp“ sagen. Es gibt aber einige kleine Tricks, wenn Sie nicht so viel trinken wollen. Zum Beispiel können Sie ein Bier bestellen und den Schnaps dort hineinspucken, ohne dass es jemand bemerkt. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie Magenprobleme vortäuschen oder sich schon nach wenigen Gläsern vollkommen betrunken geben. Aber aufgepasst: In der Öffentlichkeit sollten Sie das nicht tun. Trunkenheit wird nicht gern gesehen und steht auf einer Ebene mit dem Gesichtsverlust.

Ein Schlusswort

All diese Regeln und Vorschriften hören sich im ersten Moment sehr viel und umfangreich an, doch das sind sie im Grunde nicht. In den ersten Tagen in Vietnam müssen Sie noch daran denken, doch mit der Zeit gewöhnen Sie sich an alles. Sie gehen ins Fleisch und Blut über, weshalb Sie Ihren Urlaub in Vietnam einfach genießen können. Kommen Sie danach nach Hause, können Sie einige der neu erlernten Tischregeln auch daheim umsetzen. Zum Beispiel bei einem vietnamesischen Abend, wo Sie Freunde und Familie einladen. Geben Sie mit Ihrem neuen Wissen an, sodass sich auch Ihre Gäste schon bald wie in Vietnam fühlen.

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